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PMS – körperliche & psychische Symptome verstehen und behandeln

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Das Prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, kann sich durch viele unterschiedliche Symptome äußern und betroffene Frauen dadurch stark im privaten und beruflichen Alltag beeinträchtigen. Neben körperlichen Beschwerden kann das PMS auch auf die Stimmung schlagen. Sind psychische Beschwerden besonders stark ausgeprägt, spricht man von einer sogenannten Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS).

Welche Symptome kann man bei PMS haben? Werden die Beschwerden im Alter schlimmer? Warum treten die Symptome hauptsächlich kurz vor der Periode auf und was kann man dagegen tun?

Im folgenden Beitrag wird das Prämenstruelle Syndrom genauer erklärt und auf häufige Fragen dazu eingegangen.

Lesedauer: 10 Minuten

Das Wichtigste in Kürze zu PMS und PMDS:

  • Das PMS betrifft vor allem Frauen zwischen 30 und 45 Jahren und macht sich meist in der zweiten Zyklushälfte bemerkbar.
  • Es äußert sich durch vielfältige körperliche und psychische Symptome.
  • Bei besonders starken psychischen Beschwerden liegt möglicherweise eine PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung) vor.
  • Ursachen für das PMS sind hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus, insbesondere ein Ungleichgewicht von Östrogen, Progesteron und anderen Botenstoffen.
  • Es gibt verschiedene Behandlungsansätze: Bewegung, Ernährung, pflanzliche Arzneimittel (z. B. Mönchspfeffer), Hormonpräparate und bei PMDS auch Antidepressiva.
  • Symptome und Ausprägung variieren stark – eine individuelle Beratung ist entscheidend.

PMS-Symptome

Das Wichtigste in Kürze zu Symptomen bei PMS

  • Beschwerden treten meist einige Tage vor der Periode auf und klingen mit Beginn der Blutung ab.
  • Körperliche Symptome sind unter anderem: Schmerzen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen, unreine Haut etc.
  • Psychische Symptome sind beispielsweise: Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Angstzustände, Erschöpfung.

Die Beschwerden beim Prämenstruellen Syndrom sind sehr vielfältig und äußern sich bei jeder Frau anders. Manche Betroffenen leiden vor allem unter psychischen Symptomen, andere mehr unter körperlichen. Auch Kombinationen aus beiden Bereichen kommen häufig vor. In der Regel treten die PMS-Symptome einige Tage vor dem Beginn der Periode auf und lassen während der Regelblutung wieder nach. Je nach Ausprägung können betroffene Frauen in diesem Zeitraum in ihrem Alltag mitunter stark beeinträchtigt sein.

Wie lange halten die Symptome bei PMS an?

Nicht nur die Art, sondern auch die Ausprägung der Symptome können bei PMS sehr unterschiedlich sein. Manche Frauen sind davon nicht wesentlich im Alltag beeinträchtigt, andere hingegen können in diesem Zeitraum ihrer Arbeit kaum bis gar nicht mehr nachgehen. Auch die Dauer der Beschwerden kann variieren, nicht nur unter den betroffenen Frauen, sondern auch zwischen den einzelnen Zyklen einer Frau.

In der Regel beginnen die Beschwerden einige Tage vor dem Beginn der Periode. Nach Einsetzen der Regelblutung klingen die Symptome meistens innerhalb der ersten Tage wieder ab.

Wie Hormone Psyche und Körper beeinflussen – Ursachen des PMS

Das Wichtigste in Kürze zu den Ursachen des PMS

  • Der Zyklus wird durch ein fein abgestimmtes hormonelles Gleichgewicht gesteuert.
  • Östrogene dominieren in der ersten, Progesteron in der zweiten Zyklushälfte.
  • Störungen dieses Gleichgewichts können PMS- und PMDS-Beschwerden auslösen.

Der weibliche Hormonhaushalt – ein empfindliches Gleichgewicht

Der Menstruationszyklus wird durch viele unterschiedliche Hormone wie Östrogene, Progesteron, Prolaktin und weitere Botenstoffe gesteuert. Je nach Konzentration und Zusammenspiel der einzelnen Hormone kommen dabei die einzelnen Phasen des Zyklus zustande.

In der ersten Zyklushälfte spielen beispielsweise vor allem die Östrogene eine wichtige Rolle. In der zweiten Zyklushälfte ist es das Progesteron. Die Grundlage für diesen Rhythmus ist ein ausbalancierter Hormonhaushalt. Man geht davon aus, dass dieses empfindliche Gleichgewicht bei Frauen mit PMS beeinträchtigt ist und sich deshalb auch durch so viele unterschiedliche Symptome äußert. Bislang sind die Ursachen jedoch noch nicht vollständig geklärt.

Warum schlägt PMS auf die Psyche?

Die genauen Ursachen sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Man geht von einem Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt als Auslöser für die vielfältigen Symptome aus. Die einzelnen Phasen des Menstruationszyklus werden durch steigende und fallende Konzentrationen bestimmter weiblicher Hormone (Östrogen, Progesteron, Prolaktin etc.) gesteuert.

Der weibliche Zyklus lässt sich hormonell in zwei Phasen unterteilen: Zunächst sind vor allem Östrogene aktiv, später steht das Progesteron im Vordergrund. Daneben gibt es viele weitere Botenstoffe wie das Prolaktin und andere sogenannte Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn) wie das Dopamin oder das Serotonin, die eng durch einen übergeordneten Regelkreis miteinander verbunden sind. Dieses empfindliche Gleichgewicht scheint bei betroffenen Frauen mit PMS, und auch mit der schweren Form des PMDS, verändert und Ursache der psychischen Symptome zu sein.

Sonderform des PMS: die Prämenstruelle Dysphorische Störung

Das Wichtigste in Kürze zur PMDS

  • Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist eine besonders schwere Form von PMS mit stark ausgeprägten psychischen Symptomen.
  • Typische Beschwerden: depressive Verstimmung, Reizbarkeit, starke emotionale Labilität.
  • Die PMDS tritt zyklusabhängig auf und ist medizinisch als depressive Störung anerkannt.

Was ist PMDS, wie wird es ausgelöst?

Als Prämenstruelle Dysphorische Störung, kurz PMDS, wird eine besonders schwere Form des Prämenstruellen Syndroms bezeichnet. Der Begriff dysphorisch beschreibt in diesem Zusammenhang einen Gefühlszustand, der sich durch eine traurig-bedrückte bzw. gereizte Grundstimmung auszeichnet. Betroffene leiden vor allem unter psychischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, aggressiven bzw. depressiven Verstimmungen, erhöhter Reizbarkeit und Angstzuständen. Im Vergleich zu PMS kommt die Sonderform PMDS deutlich seltener vor.

Wie auch beim Prämenstruellen Syndrom sind die genauen Ursachen bislang noch nicht geklärt. Aber auch hier wird vermutet, dass Veränderungen im weiblichen Hormonhaushalt die Beschwerden auslösen. Typischerweise treten die Symptome in der zweiten Zyklushälfte auf und klingen nach Einsetzen der Periode wieder ab. Im Vergleich zum PMS sind Frauen mit PMDS jedoch deutlich stärker im privaten und beruflichen Leben eingeschränkt.

Behandlung von PMS und PMDS

Das Wichtigste in Kürze zur Therapie von PMS und PMDS

  • Bewegung, gesunde Ernährung (reich an Vitamin B6), Vermeidung von Übergewicht und Entspannungstechniken können helfen, die Symptome zu lindern.
  • Pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer können den Hormonspiegel regulieren und damit den Beschwerden entgegen wirken.
  • Hormonpräparate oder Antidepressiva sind Optionen bei stärkeren Beschwerden.

Je nach Art und Ausprägung der PMS-Beschwerden kommen verschiedene Behandlungsansätze infrage – von Bewegung und gesunder Ernährung bis hin zu pflanzlichen und synthetischen Medikamenten.

Wenn Sie an weiteren ausführlichen Informationen zum PMS interessiert sind, erfahren Sie hier mehr:

Symptome bei PMS – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Quellen 

Goerke, K. Valet, A. (2000): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, 4. Aufl., München/Jena, Deutschland: Urban & Fischer. │Pinkerton, J.V. (2021): Prämenstruelles Syndrom (PMS), MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/menstruationsst%C3%B6rungen-und-abnormale-scheidenblutungen/pr%C3%A4menstruelles-syndrom-pms [abgerufen am 29.11.2022]. │Prämenstruelles Syndrom (PMS) & Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) (2018): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/ [abgerufen am 29.11.2022].

Bildnachweise

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Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin
Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
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