
PMS – körperliche & psychische Symptome verstehen und behandeln
Autor: Dr. med. Jörg Zorn, Arzt
Das Prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, kann sich durch viele unterschiedliche Symptome äußern und betroffene Frauen dadurch stark im privaten und beruflichen Alltag beeinträchtigen. Neben körperlichen Beschwerden kann das PMS auch auf die Stimmung schlagen. Sind psychische Beschwerden besonders stark ausgeprägt, spricht man von einer sogenannten Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS).
Welche Symptome kann man bei PMS haben? Werden die Beschwerden im Alter schlimmer? Warum treten die Symptome hauptsächlich kurz vor der Periode auf und was kann man dagegen tun?
Im folgenden Beitrag wird das Prämenstruelle Syndrom genauer erklärt und auf häufige Fragen dazu eingegangen.
Lesedauer: 10 Minuten
Das Wichtigste in Kürze zu PMS und PMDS:
- Das PMS betrifft vor allem Frauen zwischen 30 und 45 Jahren und macht sich meist in der zweiten Zyklushälfte bemerkbar.
- Es äußert sich durch vielfältige körperliche und psychische Symptome.
- Bei besonders starken psychischen Beschwerden liegt möglicherweise eine PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung) vor.
- Ursachen für das PMS sind hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus, insbesondere ein Ungleichgewicht von Östrogen, Progesteron und anderen Botenstoffen.
- Es gibt verschiedene Behandlungsansätze: Bewegung, Ernährung, pflanzliche Arzneimittel (z. B. Mönchspfeffer), Hormonpräparate und bei PMDS auch Antidepressiva.
- Symptome und Ausprägung variieren stark – eine individuelle Beratung ist entscheidend.
PMS-Symptome
Das Wichtigste in Kürze zu Symptomen bei PMS
- Beschwerden treten meist einige Tage vor der Periode auf und klingen mit Beginn der Blutung ab.
- Körperliche Symptome sind unter anderem: Schmerzen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen, unreine Haut etc.
- Psychische Symptome sind beispielsweise: Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Angstzustände, Erschöpfung.
Die Beschwerden beim Prämenstruellen Syndrom sind sehr vielfältig und äußern sich bei jeder Frau anders. Manche Betroffenen leiden vor allem unter psychischen Symptomen, andere mehr unter körperlichen. Auch Kombinationen aus beiden Bereichen kommen häufig vor. In der Regel treten die PMS-Symptome einige Tage vor dem Beginn der Periode auf und lassen während der Regelblutung wieder nach. Je nach Ausprägung können betroffene Frauen in diesem Zeitraum in ihrem Alltag mitunter stark beeinträchtigt sein.
Welche körperlichen PMS-Symptome sind am häufigsten?
Zu den häufigsten körperlichen Beschwerden bei PMS gehören Schmerzen in unterschiedlicher Form:
- Kopfschmerzen
- Brustschmerzen und Spannungsgefühl in der Brust
- Unterleibsschmerzen und -krämpfe
- Rückenschmerzen
- Allgemein erhöhte Schmerzempfindlichkeit
Auch Magen-Darm-Beschwerden treten bei PMS oftmals auf:
- Übelkeit
- Durchfall
- Blähungen
- Völlegefühl
- Verdauungsstörungen
- Heißhungerattacken und Appetitveränderungen
Daneben gibt es noch weitere typische Symptome:
- Schlafstörungen
- Kreislaufprobleme
- Schwindel
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gewichtszunahme
- Ödembildung (Wassereinlagerungen im Gewebe)
- unreine Haut
Warum leiden so viele Frauen unter Brustschmerzen beim Prämenstruellen Syndrom?
Brustschmerzen und andere Beschwerden wie Spannungsgefühle in der Brust und eine erhöhte Empfindlichkeit im Bereich der Brüste und Brustwarzen gehören zu den häufigsten Beschwerden bei PMS. Geschätzt leiden mehr als 70 % der Betroffenen unter Brustschmerzen (Mastodynie).
Vermehrte Wassereinlagerungen sorgen für Spannungsgefühl und Schmerzen
Wie beim Prämenstruellen Syndrom insgesamt, wird davon ausgegangen, dass die Beschwerden durch ein Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt verursacht werden. Hinter den Brustschmerzen wird dabei ein relativer Überschuss an Östrogenen und Prolaktin im Körper vermutet. Dadurch kommt es zu vermehrten Wassereinlagerungen in den Brüsten. Für Betroffene äußert sich das meist durch ein Spannungsgefühl und Schmerzen in der Brust.
Mönchspfeffer - lange bewährt in der Behandlung von Zyklusbeschwerden
Dagegen lässt sich aber etwas tun. Hier haben sich bestimmte Heilpflanzen zur Linderung des Spannungsgefühls und der Brustschmerzen bewährt. Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist beispielsweise schon seit der Antike für seine regulierende Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt bekannt. Aber noch weitere Heilpflanzen wirken sich positiv auf die Normalisierung des Zyklus aus.
Lesen Sie mehr zu Mönchspfeffer in Was kann man gegen PMS-Symptome tun?
Was sind die häufigsten psychischen PMS-Symptome?
Das Prämenstruelle Syndrom kann sich nicht nur durch körperliche Beschwerden wie Brustschmerzen, Krämpfe im Unterleib und Kopfschmerzen äußern, sondern sich häufig auch auf die Psyche auswirken. Folgende Beschwerden kommen besonders häufig vor und sind in der Regel auch am belastendsten für die Betroffenen:
- erhöhte Affektlabilität (Stimmungsschwankungen, vermehrtes Weinen)
- Gereiztheit
- Depressivität (depressive Verstimmungen)
- Angstzustände
Zusätzlich können noch weitere Beschwerden auftreten:
- Schlaflosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Lethargie (abnormale Schläfrigkeit)
- Abgeschlagenheit
- vermindertes Interesse an üblichen Aktivitäten
- Gefühl der Überforderung
Die psychischen PMS-Symptome können dabei alleine oder in Kombination mit körperlichen Beschwerden auftreten.
Besonders schwere Sonderform des PMS: Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)
Wenn die psychischen PMS-Beschwerden sehr stark ausgeprägt sind und betroffene Frauen dadurch erheblich in ihrem privaten und beruflichen Leben eingeschränkt sind, spricht man von einer sogenannten Prämenstruellen Dysphorischen Störung. Dies ist eine gravierende Sonderform des PMS, welche oft intensiver behandelt werden muss als PMS. Die häufigsten Symptome bei PMDS sind psychischer Natur. Grundsätzlich liegen ähnliche psychische Beschwerden wie beim Prämenstruellen Syndrom vor, aber in deutlich ausgeprägterer Form.
Wieso gibt es bei PMS so viele unterschiedliche Symptome?
Die Ursachen des Prämenstruellen Syndroms sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Feststeht aber, dass die prämenstruellen Beschwerden eng mit dem Menstruationszyklus und dem weiblichen Hormonhaushalt verbunden sind. Deshalb treten die Symptome auch zyklusbedingt auf.
Wie lange halten die Symptome bei PMS an?
Nicht nur die Art, sondern auch die Ausprägung der Symptome können bei PMS sehr unterschiedlich sein. Manche Frauen sind davon nicht wesentlich im Alltag beeinträchtigt, andere hingegen können in diesem Zeitraum ihrer Arbeit kaum bis gar nicht mehr nachgehen. Auch die Dauer der Beschwerden kann variieren, nicht nur unter den betroffenen Frauen, sondern auch zwischen den einzelnen Zyklen einer Frau.
In der Regel beginnen die Beschwerden einige Tage vor dem Beginn der Periode. Nach Einsetzen der Regelblutung klingen die Symptome meistens innerhalb der ersten Tage wieder ab.
Wie Hormone Psyche und Körper beeinflussen – Ursachen des PMS
Das Wichtigste in Kürze zu den Ursachen des PMS
- Der Zyklus wird durch ein fein abgestimmtes hormonelles Gleichgewicht gesteuert.
- Östrogene dominieren in der ersten, Progesteron in der zweiten Zyklushälfte.
- Störungen dieses Gleichgewichts können PMS- und PMDS-Beschwerden auslösen.
Der weibliche Hormonhaushalt – ein empfindliches Gleichgewicht
Der Menstruationszyklus wird durch viele unterschiedliche Hormone wie Östrogene, Progesteron, Prolaktin und weitere Botenstoffe gesteuert. Je nach Konzentration und Zusammenspiel der einzelnen Hormone kommen dabei die einzelnen Phasen des Zyklus zustande.
In der ersten Zyklushälfte spielen beispielsweise vor allem die Östrogene eine wichtige Rolle. In der zweiten Zyklushälfte ist es das Progesteron. Die Grundlage für diesen Rhythmus ist ein ausbalancierter Hormonhaushalt. Man geht davon aus, dass dieses empfindliche Gleichgewicht bei Frauen mit PMS beeinträchtigt ist und sich deshalb auch durch so viele unterschiedliche Symptome äußert. Bislang sind die Ursachen jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Warum schlägt PMS auf die Psyche?
Die genauen Ursachen sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Man geht von einem Ungleichgewicht im weiblichen Hormonhaushalt als Auslöser für die vielfältigen Symptome aus. Die einzelnen Phasen des Menstruationszyklus werden durch steigende und fallende Konzentrationen bestimmter weiblicher Hormone (Östrogen, Progesteron, Prolaktin etc.) gesteuert.
Der weibliche Zyklus lässt sich hormonell in zwei Phasen unterteilen: Zunächst sind vor allem Östrogene aktiv, später steht das Progesteron im Vordergrund. Daneben gibt es viele weitere Botenstoffe wie das Prolaktin und andere sogenannte Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn) wie das Dopamin oder das Serotonin, die eng durch einen übergeordneten Regelkreis miteinander verbunden sind. Dieses empfindliche Gleichgewicht scheint bei betroffenen Frauen mit PMS, und auch mit der schweren Form des PMDS, verändert und Ursache der psychischen Symptome zu sein.
Sonderform des PMS: die Prämenstruelle Dysphorische Störung
Das Wichtigste in Kürze zur PMDS
- Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist eine besonders schwere Form von PMS mit stark ausgeprägten psychischen Symptomen.
- Typische Beschwerden: depressive Verstimmung, Reizbarkeit, starke emotionale Labilität.
- Die PMDS tritt zyklusabhängig auf und ist medizinisch als depressive Störung anerkannt.
Was ist PMDS, wie wird es ausgelöst?
Als Prämenstruelle Dysphorische Störung, kurz PMDS, wird eine besonders schwere Form des Prämenstruellen Syndroms bezeichnet. Der Begriff dysphorisch beschreibt in diesem Zusammenhang einen Gefühlszustand, der sich durch eine traurig-bedrückte bzw. gereizte Grundstimmung auszeichnet. Betroffene leiden vor allem unter psychischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, aggressiven bzw. depressiven Verstimmungen, erhöhter Reizbarkeit und Angstzuständen. Im Vergleich zu PMS kommt die Sonderform PMDS deutlich seltener vor.
Wie auch beim Prämenstruellen Syndrom sind die genauen Ursachen bislang noch nicht geklärt. Aber auch hier wird vermutet, dass Veränderungen im weiblichen Hormonhaushalt die Beschwerden auslösen. Typischerweise treten die Symptome in der zweiten Zyklushälfte auf und klingen nach Einsetzen der Periode wieder ab. Im Vergleich zum PMS sind Frauen mit PMDS jedoch deutlich stärker im privaten und beruflichen Leben eingeschränkt.
Ist PMDS eine Krankheit?
Ja, PMDS wird der Gruppe der depressiven Störungen zugeordnet. Trotzdem ist es oftmals ein schwieriger, langer Weg, bis die Diagnose tatsächlich gestellt wird. Bei psychischen Krankheiten sind die Beschwerden zwischen den einzelnen Krankheiten oft nicht eindeutig voneinander abzugrenzen. Das bedeutet, dass hinter Symptomen wie depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen, wie sie häufig im Rahmen von PMDS auftreten, unterschiedliche Erkrankungen wie eine Depression oder bestimmte Persönlichkeitsstörungen stecken können. Damit eine PMDS daher eindeutig diagnostiziert werden kann, müssen die Beschwerden genauer untersucht werden. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist hier das periodische, zyklusabhängige Auftreten der psychischen Symptome – also das Einsetzen der Beschwerden immer kurz vor dem Beginn der Periode.
Leide ich unter PMDS?
Da sich die Erkrankung durch zahlreiche Symptome äußern kann und auch die Ausprägung der Beschwerden variiert, ist es häufig nicht so einfach die depressive Störung zu diagnostizieren. Es gibt aber mehrere Warnhinweise, bei denen Betroffene die Beschwerden ärztlich genauer abklären sollten.
Immer in der zweiten Zyklushälfte
Zunächst treten die psychischen Symptome von PMDS immer zyklusabhängig auf, wie beim Prämenstruellen Syndrom. Genauer gesagt beginnen die Beschwerden in der zweiten Zyklushälfte und klingen dann nach dem Einsetzen der Regelblutung wieder ab. Auch hier kann es bei Betroffenen zu leichten Schwankungen zwischen den einzelnen Zyklen kommen. Definitionsgemäß müssen die Symptome außerdem während der meisten Menstruationszyklen bestehen, damit von einer PMDS gesprochen wird.
Starke Einschränkungen im Alltag
Der zweite wichtige Punkt ist das Ausmaß der Einschränkungen. Frauen mit einem Prämenstruellen Syndrom können auch unter ähnlichen Beschwerden in den Tagen vor der Periode leiden. Der Unterschied zwischen PMS und PMDS liegt aber in der Schwere der Symptome. Frauen mit PMDS leiden während der PMDS-Tage unter erheblichen Einschränkungen in beruflichen und sozialen Alltagsanforderungen, ein Teil der Betroffenen kann in diesem Zeitraum gar keiner Arbeit nachgehen.
Auch PMS kann mitunter einschränkend für die Betroffenen sein, jedoch in schwächerer Form als bei PMDS. Wenn Sie unter derartigen Einschränkungen im Alltag leiden, sollte also aus ärztlicher Sicht genauer in Richtung PMDS untersucht werden. Am besten ist es hierfür zuerst mit Ihrem behandelnden Gynäkologen zu sprechen und den Beschwerden genauer auf den Grund zu gehen.
Behandlung von PMS und PMDS
Das Wichtigste in Kürze zur Therapie von PMS und PMDS
- Bewegung, gesunde Ernährung (reich an Vitamin B6), Vermeidung von Übergewicht und Entspannungstechniken können helfen, die Symptome zu lindern.
- Pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer können den Hormonspiegel regulieren und damit den Beschwerden entgegen wirken.
- Hormonpräparate oder Antidepressiva sind Optionen bei stärkeren Beschwerden.
Je nach Art und Ausprägung der PMS-Beschwerden kommen verschiedene Behandlungsansätze infrage – von Bewegung und gesunder Ernährung bis hin zu pflanzlichen und synthetischen Medikamenten.
Was kann man gegen körperliche PMS-Symptome tun?
Bei der Behandlung des Prämenstruellen Syndroms gibt es verschiedene Ansätze. Zunächst können einige allgemeine Maßnahmen und Hinweise im Alltag zur Linderung der Symptome bei PMS beitragen. Dazu gehören vor allem Bewegung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung und die richtige Entspannung.
Unterschiedliche Behandlungen gegen die PMS-Beschwerden
Je nach Beeinträchtigung der Betroffenen können dann beispielsweise zusätzlich einzelne Symptome medikamentös behandelt werden. Bei ausgeprägten Beschwerden kann auch eine medikamentöse Regulierung des Zyklus notwendig sein, beispielsweise durch hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille. Diese Therapien sind jedoch zum Teil mit erheblichen Nebenwirkungen für die Frauen verbunden.
Pflanzliche Arzneimittel: Mönchspfeffer gegen PMS
Eine schonendere und langjährig bewährte Alternative bieten hier pflanzliche Arzneimittel. Heilpflanzen wie der Mönchspfeffer, der beispielsweise in Agnucaston® 20 mg enthalten ist. Der Mönchspfeffer-Trockenextrakt in Agnucaston® 20 mg bindet nachweislich an Dopaminrezeptoren und führt – genau wie Dopamin auch – zu einer Senkung des Prolaktinspiegels. Dadurch wird das hormonelle Gleichgewicht auf natürliche Weise wieder hergestellt. Die pflanzliche Harmonisierung des hormonellen Ungleichgewichts führt zu einer ursächlichen und effektiven Linderung der körperlichen als auch psychischen PMS-Beschwerden und stabilisiert das innere Wohlbefinden.
Lesen Sie mehr dazu hier:
Mit welchen pflanzlichen Wirkstoffen sich PMS-Beschwerden effektiv lindern lassen
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei psychischen PMS-Beschwerden und PMDS?
Die Behandlung richtet sich nach Art und Schwere der prämenstruellen Beschwerden. Das bedeutet, je stärker die betroffene Frau durch die Symptome im Alltag belastet ist, desto intensiver sollte die Therapie ausfallen. Das oberste Ziel der Behandlung ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen und die periodisch auftretenden Einschränkungen bestmöglich zu reduzieren. Dafür gibt es verschiedene medikamentöse Ansätze:
- Hormonbehandlung („Pille“, Mönchspfeffer-Präparate)
- Antidepressiva
Weniger Beschwerden durch einen regulierten Zyklus
Eine Möglichkeit sind Präparate zur Zyklusregulierung, beispielsweise in Form von hormonellen Verhütungsmitteln (Anti-Baby-Pille) oder speziellen Progesteron- oder Gestagenpräparaten. Die Hormonbehandlung hilft dabei, den Hormonhaushalt auszugleichen und führt so zu einer Linderung der psychischen Beschwerden.
Einen ähnlichen Ansatz gibt es auch bei pflanzlichen Arzneimitteln. Mönchspfeffer wirkt sich beispielsweise regulierend auf den weiblichen Zyklus aus. Damit setzen Mönchspfeffer-Präparate wie Agnucaston® 20 mg bei der Ursache des Problems an und können sowohl körperliche als auch psychische PMS-Beschwerden effektiv lindern.
Wie helfen Antidepressiva gegen PMDS-Symptome?
Sind die psychischen Beschwerden besonders stark – liegt also eine Prämenstruelle Dysphorische Störung vor – haben sich außerdem bestimmte Antidepressiva, die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, bewährt. Diese wirken stimmungsaufhellend und lindern so die psychischen Beschwerden während der Krankheitstage.
PMDS: Serotonin gegen Stimmungstiefs
Antidepressiva – im Speziellen die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI – werden tatsächlich in der Behandlung der Prämenstruellen Dysphorischen Störung eingesetzt. Diese sorgen für einen erhöhten Serotonin-Spiegel und wirken dadurch stimmungsaufhellend.
Anders als bei einer Depression müssen die Antidepressiva jedoch in den meisten Fällen nicht kontinuierlich eingenommen werden, sondern nur in der zweiten Zyklushälfte. Außerdem wirken sich die SSRI bei PMDS bereits in geringeren Dosierungen positiv auf die psychischen Symptome aus als bei anderen depressiven Störungen. Für betroffene Frauen bedeutet das, dass sie die Antidepressiva nur an bestimmten Tagen während des Zyklus einnehmen müssen und das in einer relativ niedrigen Dosierung.
Die Therapie ist eine individuelle und gemeinsame Entscheidung
Der Nachteil dieser Behandlungen ist, dass es mitunter zu Nebenwirkungen kommen kann. Daher sollte die Therapie immer sehr individuell an die betroffene Frau angepasst und auf die psychischen Veränderungen abgestimmt werden.
Neben medikamentösen Therapien gibt es aber noch weitere Möglichkeiten. Vielen Betroffenen hilft im Umgang mit den typischen Symptomen und den damit verbundenen Einschränkungen auch eine Psychotherapie.
Ob nun Antidepressiva, eine Hormonbehandlung, pflanzliche Arzneimittel oder andere nicht-medikamentöse Therapien zur Behandlung der psychischen Beschwerden eingesetzt werden, entscheidet letztlich jede Betroffene gemeinsam mit ihrem Gynäkologen oder anderem Facharzt wie einem Neurologen/Psychiater. Hier spielen viele Faktoren wie die Ausprägung der Beschwerden, die Art der prämenstruellen Symptome und die Schwere der Einschränkungen im alltäglichen Leben eine wichtige Rolle.
Was kann ich selbst zur Verbesserung beitragen?
Warum manche Frauen unter prämenstruellen Beschwerden leiden und andere nicht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Was man jedoch weiß ist, dass einige Faktoren die Beschwerden verbessern und andere verschlechtern. Zu den Risikofaktoren gehören:
- Stress
- traumatische Ereignisse
- hoher BMI (Übergewicht)
Betroffene sollten daher versuchen, emotionalen und beruflichen Stress möglichst zu reduzieren. Das lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen umsetzen. Generell kann es aber helfen, unterschiedliche Entspannungstechniken zu erlernen und eine erhöhte Wachsamkeit für derartige Situationen zu entwickeln, damit rechtzeitig gegengesteuert werden kann. Auch Sport und Bewegung wirken sich positiv auf die Symptome aus – gleich aus mehreren Gründen: Die körperliche Aktivität fördert den Stressabbau, hilft beim Gewichtsverlust und ist gut für Herz und Kreislauf.
Zusätzlich dazu sollten Frauen mit PMS und PMDS auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Getreideprodukten achten. Diese enthalten wichtige Vitamine (z. B. Vitamin B6) und Mineralien, die sich positiv auf die Symptome auswirken.
Wenn Sie an weiteren ausführlichen Informationen zum PMS interessiert sind, erfahren Sie hier mehr:

Symptome bei PMS – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick
Wird PMS vor den Wechseljahren schlimmer?
Am häufigsten sind Frauen zwischen 30 und 45 Jahren betroffen. Bei jüngeren Frauen kommt PMS hingegen seltener vor. Mit dem Beginn der Wechseljahre lassen die prämenstruellen Symptome jedoch nach.
Das liegt daran, dass die Entstehung von PMS eng mit dem Menstruationszyklus verbunden ist. Deshalb leiden junge Mädchen vor der ersten Periode und Frauen während der Schwangerschaft nicht an PMS – und auch nicht nach den Wechseljahren.
Wie viele PMS-Symptome gibt es?
Man geht davon aus, dass sich das Prämenstruelle Syndrom durch sehr viele verschiedene Symptome äußern kann. Dazu gehören körperliche PMS-Beschwerden wie Brust- und Kopfschmerzen sowie psychische Symptome wie depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und eine erhöhte Reizbarkeit. Dabei variiert aber nicht nur die Art, sondern auch die Ausprägung und Dauer der Beschwerden. Zwischen den betroffenen Frauen gibt es dabei große Unterschiede. Manche sind durch die Beschwerden nur leicht in ihrem Alltag beeinträchtigt, andere ziehen sich in diesem Zeitraum stark zurück und können auch ihrer Arbeit oder dem gewohnten Familienleben nur schwer nachgehen.
Wie viele Tage vor der Periode hat man PMS?
In der Regel beginnen die Beschwerden einige Tage vor dem ersten Tag der Periode. Auch hier gibt es aber zum Teil große Unterschiede zwischen den betroffenen Frauen. Das Prämenstruelle Syndrom ist zyklusabhängig, das bedeutet, dass die Symptome an die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus gekoppelt sind. Nach Einsetzen der Regelblutung klingen die Symptome in den meisten Fällen schnell ab und verschwinden spätestens bis zum Ende der Periode.
Warum ist das Prämenstruelle Syndrom manchmal stärker?
Der Menstruationszyklus folgt einer bestimmten Regelmäßigkeit. Das heißt, alle Hormonveränderungen und damit verbundenen Phasen während des Zyklus laufen in einem periodischen Rhythmus ab. Der weibliche Zyklus ist jedoch kein Uhrwerk. Leichte Schwankungen in der Länge und auch der Stärke der Menstruation sind ganz normal.
Stress, Belastung und andere Ursachen
Außerdem können Stress, starke körperliche Belastungen oder auch bestimmte Medikamente (z. B. Psychopharmaka, Kortikosteroide, u. a.) Einfluss auf den weiblichen Zyklus und die Regelblutung haben.
Da PMS eng mit dem Menstruationszyklus und Veränderungen der weiblichen Hormone verbunden ist, können auch die PMS-Symptome durch derartige Faktoren beeinflusst werden.
Was hilft wirklich bei psychischen PMS-Beschwerden und PMDS?
Zur Behandlung der psychischen Beschwerden stehen unterschiedliche Optionen zur Auswahl. Es können Hormonpräparate zur medikamentösen Zyklusregulierung eingesetzt werden. Bestimmte Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) kommen bei schweren psychischen Beschwerden (PMDS) ebenfalls infrage.
Zur Behandlung der typischen Symptome haben sich außerdem bestimmte pflanzliche Präparate als hilfreich erwiesen. Mönchspfeffer hat eine regulierende Wirkung auf den weiblichen Zyklus. Damit setzen Mönchspfeffer-Präparate wie Agnucaston® 20 mg bei der Ursache des Problems an und können psychische PMS-Beschwerden effektiv lindern.
Wie wird die PMDS diagnostiziert?
Die Diagnose einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung, der schweren Form des Prämenstruellen Syndroms, ist oftmals schwierig. Anders als bei anderen körperlichen Erkrankungen, sind die Grenzen zwischen psychischen Störungen häufig fließend. Das bedeutet, dass Symptome wie eine erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen sowie depressive Verstimmungen bei einer Vielzahl an psychischen Erkrankungen auftreten können. Für die Diagnose einer PMDS ist daher eine sorgfältige Analyse der Beschwerden unter Berücksichtigung des genauen Zeitpunkts und der Dauer notwendig.
PMDS tritt zyklusabhängig auf, das bedeutet in dem Fall, dass die Beschwerden immer in der zweiten Zyklushälfte auftreten und mit dem Einsetzen der Periode abklingen. Voraussetzung für das Stellen der Diagnose PMDS ist es, dass die Symptome bei den meisten Menstruationszyklen auftreten. Außerdem darf keine psychische Erkrankung vorliegen, der die Beschwerden ebenfalls zugeordnet werden könnten.
Wann verschwindet PMDS?
Die Prämenstruelle Dysphorische Störung ist wie PMS zyklusabhängig und tritt nur bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, also zwischen der ersten Regelblutung und dem Einsetzen der Wechseljahre. Frauen bzw. Mädchen ohne Menstruationszyklus – also vor der ersten Periode, während der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren – leiden weder unter PMS noch unter PMDS. Das bedeutet, dass betroffene Frauen mit dem Einsetzen der Wechseljahre damit rechnen können, dass die Beschwerden nachlassen und über die Zeit vollständig verschwinden.
Welche Antidepressiva helfen bei PMDS?
Bei den Antidepressiva gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Präparaten. Zur Behandlung einer PMDS werden sogenannte Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI, empfohlen. Diese sorgen für eine erhöhte Konzentration des zentralen Botenstoffs Serotonin und wirken auf diese Weise stimmungsaufhellend.
Anders als bei Depressionen müssen die SSRI bei Frauen mit PMDS jedoch nicht durchgehend eingenommen werden, sondern in der Regel nur in der zweiten Zyklushälfte bis zum Einsetzen der Menstruation.
Quellen
Goerke, K. Valet, A. (2000): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, 4. Aufl., München/Jena, Deutschland: Urban & Fischer. │Pinkerton, J.V. (2021): Prämenstruelles Syndrom (PMS), MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/menstruationsst%C3%B6rungen-und-abnormale-scheidenblutungen/pr%C3%A4menstruelles-syndrom-pms [abgerufen am 29.11.2022]. │Prämenstruelles Syndrom (PMS) & Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) (2018): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/ [abgerufen am 29.11.2022].
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