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Aktualisiert am 23.04.2024

Können Gelenkschmerzen ein Anzeichen für die Wechseljahre sein?

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Gelenk- und Muskelschmerzen treten häufig um die Wechseljahre herum auf. Allerdings stecken nicht immer hormonelle Veränderungen vor und nach der Menopause hinter den Symptomen, es gibt noch viele andere mögliche Ursachen. Wie Sie mit den Anzeichen richtig umgehen und was Sie gegen die Symptome tun können, erfahren Sie hier.

Mögliche Ursachen für Gelenkschmerzen in den Wechseljahren

Während der Wechseljahre kommen viele Faktoren zusammen, die speziell auch den Bewegungsapparat betreffen: der Hormonhaushalt stellt sich um, die Östrogenspiegel sinken, die Knochen- und Knorpelstruktur verändert sich und hinzu kommt auch das Älterwerden.

Bereits um das 35. Lebensjahr herum beginnt der Körper Muskelmasse abzubauen und auch die Beweglichkeit der Gelenke lässt nach. Aber keine Sorge, diese Prozesse beginnen sehr, sehr langsam und werden anfangs kaum oder gar nicht bemerkt. Um die Wechseljahre herum ist es aber durchaus typisch, dass sich die ersten Probleme bemerkbar machen.

Außerdem sinken bei Frauen während der Hormonumstellung die Östrogenspiegel im Blut. Dies kann beispielsweise zu den typischen Hitzewallungen führen. Östrogene sind vor allem wichtig für die Durchblutung und auch die Elastizität von verschiedenen Geweben im Körper – z. B. Haut, Sehnen, Bänder und Knorpel. Durch das Absinken der Östrogene, verlieren Knorpel und Bänder im Bereich der Gelenke an Elastizität, in welchem Ausmaß ist dabei von Frau zu Frau unterschiedlich und hängt noch von vielen weiteren Faktoren ab. Gelenkschmerzen können aber durchaus ein Anzeichen für die Wechseljahre sein.

Arthrose, Osteoporose oder Entzündungen als Ursache für Gelenkschmerzen

Bei neu aufgetretenen Muskel- und Gelenkschmerzen sollte immer zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Hinter den Schmerzen können auch andere Ursachen stecken, beispielsweise ein Gelenkverschleiß, eine sogenannte Arthrose, oder Osteoporose. Auch Entzündungen einzelner Gelenkstrukturen wie Schleimbeutel oder Sehnen können verantwortlich für Gelenkschmerzen sein. Weitere mögliche Ursachen sind Infektionen in den entsprechenden Gelenken oder chronisch-entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder Gicht sowie seltenere Krankheiten wie Sarkoidose oder systemsicher Lupus erythematodes.

Wann und wo schmerzen Gelenke in den Wechseljahren?

Die Schmerzen können in jeder Phase der Wechseljahre auftreten, besonders häufig klagen Frauen jedoch darüber in der Zeit vor der Menopause (= Perimenopause), also der letzten Regelblutung, und der sogenannten Postmenopause, den Monaten nach der letzten Periode. In diesen Abschnitten um die Menopause herum kommt es oftmals zu starken Veränderungen bei den Östrogenen.

Die Schmerzen können am ganzen Körper auftreten, typischerweise sind jedoch große Gelenke in den Beinen und im Rücken betroffen, konkret also folgende Bereiche:

  • Nacken

  • Wirbelsäule/ Becken

  • Hüfte

  • Knie

  • Füße

Was tun gegen Gelenkschmerzen in den Wechseljahren?

Neben der Frage, wo die Schmerzen herkommen, möchten Betroffene natürlich vor allem auch wissen, was sie gegen die typischen Symptome tun können. Die Wahl der Behandlung hängt dabei immer vom Schweregrad der Schmerzen in den betroffenen Gelenken sowie den individuellen Einschränkungen im Alltag ab. Die Therapie sollte daher immer gemeinsam mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin besprochen werden.

Neben den entsprechenden Therapien gibt es aber zunächst einige Hinweise und Maßnahmen, die jede betroffene Frau selbst tun kann:

  • Regelmäßige Bewegung: Langes Sitzen, Stehen oder Liegen verschlechtert die Gelenkbeschwerden und führt zu „versteiften Gelenken“. Betroffene sollten sich daher möglichst täglich, mindestens jedoch mehrmals die Woche, sportlich betätigen. Am besten eignen sich Aktivitäten, bei denen die schmerzenden Gelenke nicht so sehr belastet, sondern vor allem einfach bewegt werden. Ideale Sportarten sind beispielsweise Nordic Walking, Schwimmen, Wassergymnastik, Fahrradfahren oder auch spazieren gehen. Aber auch gezieltes Krafttraining ist sinnvoll, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken und die Stabilität der Gelenke zu erhöhen.

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, vor allem während der Wechseljahre. Mit der richtigen Ernährung, z. B. mit vielen Omega-3-Fettsäuren, kann der Körper zudem auch bei entzündlichen Prozessen unterstützt werden und Betroffene fühlen sich rundum gesünder und fitter. Auch beim Thema Gewicht spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.

  • Gewicht halten bzw. abnehmen: Übergewicht wirkt sich gleich aus mehreren Gründen negativ auf Gelenkschmerzen und andere Wechseljahresbeschwerden aus. Die Gelenke werden stark belastet, das verschlimmert die Schmerzen und beschleunigt zudem den irreversiblen Verschleiß der Gelenke. Auch typische Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche treten bei Übergewicht deutlich häufiger auf. Außerdem haben übergewichtige Frauen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrose und andere Erkrankungen.

Hormonersatztherapie kann helfen – nach sorgfältiger Abwägung

Bei sehr starken Gelenkschmerzen, die auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen sind, kann unter Umständen eine sogenannte Hormonersatztherapie erwogen werden. Bei dieser Therapie werden dem Körper sozusagen künstlich Hormone, sprich Östrogen, Progesteron etc., zugeführt. Mehr zu dem Thema lesen Sie hier: Behandlung von Wechseljahresbeschwerden

Da eine solche Hormonersatztherapie auch einige Risiken und Nebenwirkungen hat, sollte die Entscheidung dafür oder dagegen immer sorgfältig und abgestimmt auf die individuelle Situation der betroffenen Frau abgewogen werden.

Hilfe aus der Natur

Neben der Hormonersatztherapie gibt es aber auch noch weitere Behandlungen, die bei Wechseljahresbeschwerden helfen können. Pflanzliche Arzneimittel sind in der Regel sehr gut verträglich und haben sich bei vielen Symptomen alles effektiv erwiesen. Die Traubensilberkerze beispielsweise ist seit langem bewährt und enthält in ihrem Wurzelstock Wirkstoffe, die dabei helfen, typischen Wechseljahresbeschwerden entgegenzuwirken. Sie ist beispielsweise in Klimadynon® enthalten.

Mehr dazu lesen Sie hier: Klimadynon®

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen 

Goerke, K. Valet, A. (2000): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, 4. Aufl., München/Jena, Deutschland: Urban & Fischer.│ Pinkerton, J.V. (2019): Menopause: Symptome und Beschwerden, MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/gyn%C3%A4kologie-und-geburtshilfe/menopause/menopause?query=wechseljahre#v1062799_de [abgerufen am 29.11.2022].│ Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden (2018): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/ [abgerufen am 29.11.2022].

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