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Welche Symptome sind typisch für die Wechseljahre der Frau?

Autor: Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Hitzewallungen, Brustschmerzen und Stimmungsschwankungen – Wechseljahresbeschwerden können sehr vielfältig sein. Etwa zwei Drittel aller Frauen leiden unter leichten bis schweren Symptomen während der hormonellen Umstellungsphase vor und nach der Menopause. Im folgenden Beitrag werden mögliche Beschwerden – von häufig bis selten, von körperlich bis psychisch – behandelt sowie viele weitere wichtige Fragen zu dem Thema beantwortet.

Nicht alle davon sind allein auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen, sondern auch die Psyche sowie berufliche, soziale und familiäre Faktoren spielen eine wichtige Rolle.

Lesedauer: 7 Minuten

Typische Symptome in den Wechseljahren

Die meisten betroffenen Frauen geben sowohl körperliche als auch psychische Symptome an. Am häufigsten werden folgende Beschwerden von betroffenen Frauen angegeben:

  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche
  • trockene Schleimhäute (vaginale Trockenheit, Schmerzen beim Sex, trockene Augen, trockene Haut)
  • Brustschmerzen (Mastodynie)
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit, Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Gereiztheit
  • depressive Verstimmungen
  • Zwischenblutungen
  • kognitive Einschränkungen (Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen)

Körperliche Symptome

Was sind die häufigsten körperlichen Beschwerden während der Wechseljahre?

Bei den Symptomen während der Wechseljahre (Klimakterium) werden körperliche und psychische Beschwerden unterschieden.

Zu den am häufigsten berichteten körperlichen Wechseljahresbeschwerden gehören:

  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche
  • Gewebeschwund der Schleimhäute (Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Sex, Schleimhautveränderungen von Mund, Nase und Augen)
  • Brustschmerzen (Mastodynie) und Spannungsgefühl in der Brust (Wassereinlagerungen im Brustgewebe)
  • Schmerzen in Gelenken, Rücken und Muskeln
  • Müdigkeit, Schlafstörungen
  • Gewichtszunahme, Veränderungen der Körpersilhouette
  • Hautalterung und Vermännlichungserscheinungen
  • Zwischenblutungen
  • Osteoporose (Reduktion der Knochenmasse, „brüchige Knochen“)

Hormonelle Ursache wird kontrovers diskutiert

Ob die hormonellen Umstellungen um die Menopause herum allerdings die alleinige Ursache für all diese Beschwerden sind, wird kontrovers diskutiert. Es gibt verschiedene Meinungen zu dem Thema. Manche besagen, dass die sinkenden Hormone (Östrogen und Progesteron) nur für Hitzewallungen und Schweißausbrüche verantwortlich gemacht werden können und andere körperliche Veränderungen wie trockene Schleimhäute und Hautalterung auf natürliche Alterungsprozesse zurückzuführen sind.

Auch bei den psychischen Beschwerden werden häufig vor allem die psychosozialen Veränderungen in dieser Lebensphase als Ursache aufgeführt.

Feststeht, dass viele Frauen in diesem Zeitraum unter Symptomen leiden, die unabhängig von der genauen Ursache zu Einschränkungen der Lebensqualität und Folgebeschwerden führen können und daher je nach Art bestmöglich behandelt werden sollten.

Wie nehme ich in den Wechseljahren nicht zu?

Dass manche Frauen während der Wechseljahre an Gewicht zunehmen, ist nicht unbedingt auf die hormonellen Umstellungen zurückzuführen. Hier spielt vor allem der mit dem Alter sinkende Energiebedarf eine zentrale Rolle. Jeder Mensch verbrennt in Ruhe, das heißt ohne zusätzliche Bewegung, eine bestimmte Grundmenge an Kalorien (Energie). Diese Grundmenge wird für Stoffwechselprozesse im Körper, beispielsweise für Gehirnleistungen, das Herz-Kreislauf-System oder die Verdauung benötigt. Je nach Körpergröße und Muskelmasse ist dieser Ruheverbrauch bei Menschen unterschiedlich hoch.

Psychische Symptome

Wie wirken sich die Wechseljahre auf die Psyche aus?

Bei einem Teil der Frauen wirken sich die Wechseljahre nicht nur auf den Körper, sondern vor allem oder zusätzlich auf die Psyche aus.

Zu den am häufigsten angegebenen Beschwerden vor und nach der Menopause gehören:

  • Stimmungsschwankungen
  • Gereiztheit
  • depressive Verstimmungen
  • Niedergeschlagenheit
  • Ängste
  • kognitive Einschränkungen wie Gedächtnisprobleme und Konzentrationsstörungen

Gibt es Risikofaktoren für psychische Wechseljahresbeschwerden?

Ja, denn auch die Psyche selbst nimmt entscheidend Einfluss auf die Ausprägung der körperlichen und psychischen Symptome. Frauen, die auch in den Jahren vor dem Klimakterium häufig unter depressiven Verstimmungen, erhöhtem Stress, allgemeiner Unzufriedenheit und Stimmungsschwankungen gelitten haben, geben in der Regel auch stärkere Beschwerden während der Wechseljahre an. Hinzu kommen noch weitere Faktoren wie die aktuellen Lebensumstände der Frau sowie die berufliche, familiäre und soziale Situation.

Gesunde Lebensweise reduziert das Risiko

Körperliche Aktivität, eine Arbeitstätigkeit und ein intaktes soziales und familiäres Umfeld beispielsweise wirken sich, positiv auf die Wahrnehmung der Beschwerden aus. Im Gegensatz dazu, steigern Übergewicht, Rauchen und eine ungesunde Lebensweise das Risiko für Wechseljahresbeschwerden wie Brustschmerzen (Mastodynie), Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Schmerzen an Gelenken und Muskeln.

Wie sollte man sich während der Wechseljahre ernähren?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig, besonders um die Menopause herum, und das gleich aus mehreren Gründen: in zunehmendem Alter nimmt der tägliche Energiebedarf ab, was bei unveränderter Kalorienaufnahme somit auf Dauer zu einer Gewichtszunahme führt. In der Regel sind gesunde Lebensmittel und frisch zubereitete Mahlzeiten kalorienärmer als ungesunde Fertigprodukte und Süßigkeiten und sie machen noch dazu länger satt.

Nährstoffe und Vitamine

Gleichzeitig braucht der Körper viele wichtige Nährstoffe und Vitamine (Vitamin D, Vitamin B) in dieser Zeit. Insbesondere wirkt sich eine kalziumreiche Ernährung positiv auf den Knochenstoffwechsel aus und kann somit einer möglicherweise einsetzenden Osteoporose entgegenwirken. Darüber hinaus kann  das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt durch eine gesunde Ernährung reduziert werden. Insgesamt sollten daher folgende Lebensmittel öfter in Ihrem Speiseplan untergebracht werden:

  • Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Obst
  • Kartoffeln
  • Vollkornprodukte
  • (fettarme) Milchprodukte (z. B. Hartkäse als guter Kalziumlieferant)
  • mageres Fleisch
  • Fisch (Omega-3-Fettsäuren)
  • pflanzliche Öle

Die Zubereitung macht es aus

Frische Zutaten sind wesentlich gesünder als stark verarbeitete Lebensmittel. Aber auch auf die Art der Zubereitung und die richtige Mischung kommt es an.

Ein paar nützliche Tipps für den Alltag können dabei schon helfen:

  • Achten Sie darauf, Nährstoffe ausgewogen zu sich zunehmen. Am besten sollten die Mahlzeiten viele Proteine (Milchprodukte, mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte) enthalten, wenig Fett (pflanzliche Öle) und „langsame“, also lange vorhaltende, Kohlenhydrate (Vollkornprodukte).
  • Essen Sie täglich drei Portionen Gemüse. Eine Portion entspricht dabei etwa einer Hand voll.
  • Verwenden Sie lieber fettreduzierte Zubereitungsarten wie Dämpfen oder Kochen als Frittieren oder Braten.
  • Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Diese unterstützen die Darmtätigkeit und beugen so Verdauungs-Problemen vor.

Was hilft gegen Wechseljahresbeschwerden?

Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich zwar positiv auf mögliche klimakterische Beschwerden aus, es gibt aber auch Symptome, die trotzdem noch einer zusätzlichen Behandlung bedürfen. Dabei muss es nicht immer gleich eine Hormonersatztherapie sein. Tatsächlich werden diese in den letzten Jahren immer zurückhaltender verschrieben, da die hormonellen Behandlungen (Kombinationspräparate aus Östrogenen und Gestagenen) Nebenwirkungen haben können und das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Brustkrebs erhöhen.

Lesen Sie mehr dazu hier: 
Mit welchen pflanzlichen Wirkstoffen sich Wechseljahresbeschwerden effektiv lindern lassen

Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Es gibt aber noch viele weitere Behandlungen, die deutlich weniger Nebenwirkungen haben und daher von vielen Frauen mit Wechseljahresbeschwerden bevorzugt werden. Heilpflanzen wie die Traubensilberkerze (Cimifuga racemosa) beispielweise, enthalten in Klimadynon®, lindern Hitzewallungen und Schweißausbrüche auf natürliche Art und Weise.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Klimadynon®

Mönchspfeffer gegen Brustschmerzen

Auch bei Brustschmerzen (Mastodynie) und Spannungsgefühl in der Brust gibt es wirksame Hilfe aus der Natur. Der Mönchspfeffer, enthalten in Mastodynon®, wird schon lange zur Behandlung von Zyklusbeschwerden und Brustschmerzen vor und nach der Menopause eingesetzt.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Brustschmerzen? - Mastodynon®

Weitere Möglichkeiten zur Behandlung

Neben diesen beiden Heilpflanzen gibt es aber auch noch weitere Behandlungsmöglichkeiten und nützliche Hinweise für den Alltag, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern.

Mehr dazu lesen Sie hier: Behandlung Wechseljahresbeschwerden

Wenn Sie an weiteren ausführlichen Informationen zu den Wechseljahren interessiert sind, erfahren Sie hier mehr:

Wechseljahresbeschwerden – die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Quellen 

Goerke, K. Valet, A. (2000): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, 4. Aufl., München/Jena, Deutschland: Urban & Fischer.│ Pinkerton, J.V. (2019): Menopause: Symptome und Beschwerden, MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/gyn%C3%A4kologie-und-geburtshilfe/menopause/menopause?query=wechseljahre#v1062799_de [abgerufen am 29.11.2022].│ Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden (2018): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/ [abgerufen am 29.11.2022].

Bildnachweise

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Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin
Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
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