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Die letzte Periode in den Wechseljahren

Irgendwann hört die monatliche Regelblutung einer Frau auf. Wann es soweit ist und wie sich das Ende der Periode bemerkbar macht, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Lesedauer: 7 Minuten

Viele Frauen, die in die Wechseljahre kommen und womöglich erste körperliche Veränderungen wahrnehmen, fragen sich, wann ihre Menstruation endgültig aufhört und woran sie die letzte Periode erkennen.

Ursachen für eine ausbleibende Periode

Primäre und sekundäre Amenorrhoe

Grundsätzlich gibt es zahlreiche Ursachen dafür, dass die Regelblutung aussetzt. Wenn bei einem Mädchen die Periode erst gar nicht einsetzt, spricht man von einer sogenannten primären Amenorrhoe. Im Gegensatz dazu liegt eine sekundäre Amenorrhoe vor, wenn die Periode zunächst vorhanden war, dann aber während der fruchtbaren Jahre aussetzt. Die häufigsten und völlig normale Gründe für das Ausbleiben der Periode sind Schwangerschaft, Stillzeit und die Wechseljahre. Daneben können auch Erkrankungen wie Hormonstörungen eine sekundäre Amenorrhoe verursachen. Aber auch äußere Einflüsse wie bestimmte Medikamente, Drogenkonsum sowie Stress und Ernährung können eine Rolle spielen.

Meistens wird dabei das Gleichgewicht der Hormonproduktion in den Eierstöcken verändert. Genau das passiert auch in den Wechseljahren.

Keine Periode mehr: Sind es die Wechseljahre?

Um zu beurteilen, ob es sich bei der ausbleibenden Regelblutung tatsächlich um die Wechseljahre handelt oder andere Ursachen dahinterstecken, helfen folgende Anhaltspunkte:

1. Das Alter der Frau

2. Weitere Anzeichen und Beschwerden, die auf die Wechseljahre hindeuten

Zyklus-Veränderungen in den Wechseljahren

Von der ersten bis zur letzten Periode

Mit dem Einsetzen der ersten Regelblutung (Menarche) beginnt die fruchtbare Zeit im Leben einer Frau. Fortan produzieren die Eierstöcke in monatlich wiederkehrenden Zyklen die Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Sie sorgen dafür, dass jeden Monat befruchtungsfähige Eizellen heranreifen, wovon eine etwa in der Mitte des Zyklus freigegeben wird (Eisprung) und im Eileiter Richtung Gebärmutter wandert. Gleichzeitig wird die Gebärmutterschleimhaut auf eine potenzielle Schwangerschaft vorbereitet, indem sie sich vergrößert und besser durchblutet wird. Bleibt eine Befruchtung der Eizelle aus, wird die aufgebaute Schleimhaut wieder abgestoßen: Es kommt zur Regelblutung.

Während der Wechseljahre verändert sich dieses stetige Regelwerk. Das passiert allerdings nicht von heute auf morgen; vielmehr ist es ein oft jahrelanger Prozess von den ersten Veränderungen bis zur letzten Periode.

Vorrat an Eizellen irgendwann aufgebraucht

Bei jeder Frau ist der Vorrat an Eizellen, der bereits bei der Geburt angelegt ist, begrenzt. Wenn er sich dem Ende zuneigt, bleibt der Eisprung immer häufiger aus. Parallel dazu lässt die Hormonproduktion in den Eierstöcken nach, bis sie irgendwann vollständig zum Erliegen kommt.

In dieser Übergangszeit, die mit der sogenannten Prämenopause beginnt, bemerken viele Frauen erste Veränderungen ihrer Regelblutung.

Gut zu wissen: die 4 Phasen der Wechseljahre

Wie kündigt sich die letzte Periode an?

Typischerweise nehmen Dauer und Intensität der Regelblutung allmählich ab. Da die Hormone aber weiterhin Schwankungen unterliegen, kann es zeitweise auch wieder zu stärkeren Blutungen kommen. Auch ein unregelmäßiger Zyklus mit Zwischenblutungen ist möglich. Irgendwann kommt es zum letzten Eisprung, danach bleibt auch die Regelblutung aus.

Arten von Blutungen in den Wechseljahren

Die Periode kann sich im Verlauf der Wechseljahre immer wieder verändern. Möglich sind:

  • schwache oder starke Blutungen
  • kürzere oder längere Blutungen
  • unregelmäßige Blutungen
  • Zwischenblutungen bzw. Schmierblutungen (außerhalb der normalen Menstruation)

Die letzte Periode erkennen

Wann der Zeitpunkt gekommen ist, lässt sich allerdings erst im Nachhinein beurteilen. Definitionsgemäß spricht man von der letzten Regelblutung erst, wenn in den zwölf Monaten darauf keine Blutung mehr folgte. Ob es tatsächlich die letzte Periode war, lässt sich somit erst nach einem Jahr sicher sagen. Das heißt, die letzte Menstruation kündigt sich zwar an – mit kürzeren, schwächeren oder unregelmäßigen Blutungen –, sicher wissen wird man es aber erst im Nachhinein. Die Menopause bezeichnet dabei den Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Die Wechseljahre (Klimakterium) umfassen die gesamte Phase hormoneller Umstellungen davor und danach.

Wichtig: Solange noch eine Restfunktion der Eierstöcke besteht und die Menopause noch nicht definitiv eingetreten ist, kann eine Frau in den Wechseljahren theoretisch noch schwanger werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Wie verändert sich die Blutung in den Wechseljahren?

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Das Ausbleiben der Periode in den Wechseljahren ist für viele Frauen eine einschneidende Erfahrung, die einen neuen Lebensabschnitt einläutet. Nach der Menopause kann eine Frau keine Kinder mehr bekommen. Außerdem verändert sich der Körper, was sich zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr bemerkbar machen kann.

Lesen Sie dazu: Sex in den Wechseljahren

Doch die letzte Periode muss nicht nur Schattenseiten haben. Das Ausbleiben der monatlichen Blutung bringt auch Erleichterungen und neue Freiheiten mit sich: Der Aufwand der monatlichen Hygiene fällt weg; der Schwimmbadbesuch richtet sich nicht mehr nach dem Zyklus; Frauen, die regelmäßig unter Schmerzen bei der Menstruation gelitten haben, sind beschwerdefrei – und auch Schwangerschaftsverhütung ist kein Thema mehr. Zwar können auch die Wechseljahre mit unangenehmen Symptomen einhergehen. Das ist aber meist auf einen gewissen Zeitraum begrenzt und betrifft auch nicht jede Frau. Außerdem stehen wirksame Mittel zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden zur Verfügung.

Mehr dazu lesen Sie hier: Welche Behandlung hilft in den Wechseljahren?

Das Wichtigste zur letzten Periode in den Wechseljahren auf einen Blick:

  • Die letzte Periode wird auch als Menopause bezeichnet.
  • Definitionsgemäß spricht man von der letzten Regelblutung, wenn danach mindestens zwölf Monate lang keine Blutung mehr auftritt.
  • Eine sichere Bestimmung der letzten Periode ist somit erst im Rückblick nach einem Jahr möglich.
  • Nach der Menopause kann eine Frau keine Kinder mehr bekommen. Die letzte Periode bringt jedoch auch neue Freiheiten mit sich.

Weiterführende Fragen:

Quellen 

Pinkerton, J.V.: Wechseljahre, MSD Manuals [online]. https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/wechseljahre/wechseljahre [abgerufen am 24.06.2025].│Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden [online]. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/ [abgerufen am 24.06.2025].│gesundheitsinformation.de: Wechseljahresbeschwerden [online]. https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.html [abgerufen am 24.06.2025]

 

Autor/-in unseres Artikels
Eva Bauer, Ärztin
Eva Bauer
Ärztin
Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge
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Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin
Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
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